Die Fruchtwasseruntersuchung – Das größte aller Wunder ist das Leben. Ob Wunschkind oder ungeplante Schwangerschaft, das unglaublich ergreifende Gefühl, für ein neues Leben verantwortlich zu sein wird Sie als werdende Eltern früher oder später mit voller Wucht treffen. Am wichtigsten ist nun, dass das Baby gesund zur Welt kommt.
Bei der ersten Routineultraschalluntersuchung wird unter anderem die Nackenfalte des Embryos ausgemessen. Erscheint sie verdickt, wird von einer Ultraschallauffälligkeit gesprochen, die auf eine eventuelle Chromosomenstörung hinweisen kann. In diesem Fall wird Ihr Arzt Ihnen eine genauere Diagnostik anbieten. Was dann? Verfallen Sie nicht gleich in Panik. Es bedeutet nicht zwangsläufig, dass Ihr Kind behindert auf die Welt kommen wird.
Eine Möglichkeit der pränatalen Diagnostik ist die Amniozentese, die Fruchtwasseruntersuchung. Dabei wird mittels einer langen Hohlnadel Fruchtwasser aus der Fruchtblase entnommen. Zellen des Kindes, die sich im Fruchtwasser befinden, können daraufhin auf Chromosomenanomalien untersucht werden.
Bedenken Sie aber, dass bei dieser Fruchtwasseruntersuchung ein – wenn auch geringes – Risiko besteht, das Kind zu verletzen. In seltenen, extremen Fällen kann sogar eine Fehlgeburt ausgelöst werden. Eine Alternative zur Fruchtwasseruntersuchung ist die Chorionzotten-Biopsie. Hierbei werden Zellen von der äußeren Schicht der Fruchtblase entnommen, und die Chromosomen untersucht.
Das Risiko einer Schädigung des Ungeborenen oder einer Fehlgeburt liegt bei der Fruchtwasseruntersuchung bei circa 0,5 bis 2 Prozent.
Bei etwa einem von 700 Kindern lautet die Diagnose: Trisomie 21 – Down-Syndrom. Was, wenn es ausgerechnet Ihr Kind trifft? Allein diese Diagnose sagt noch nichts darüber aus, in welchem Maß Ihr Kind behindert sein wird. Keine zwei Kinder mit Down-Syndrom sind gleich, lassen Sie sich deshalb nicht von Verallgemeinerungen verunsichern.
Eine Fruchtwasseruntersuchung kann Ihnen Gewissheit geben. Allerdings sollten Sie sich vorher darüber im Klaren sein, warum Sie diese Untersuchung wollen und welche Konsequenzen Sie daraus ziehen möchten. Niemand kann Ihnen sagen, wie Ihr Leben mit einem behinderten Kind aussehen wird, aber vergessen Sie nicht: Das Leben ist ein Wunder – auch abseits der Norm.