Das Down-Syndrom: Aufgrund des ueberzaehligen Chromosoms 21 hat ein Kind mit Down-Syndrom gewisse koerperliche Besonderheiten, die es von anderen Kindern unterscheidet. Kinder mit Down Syndrom zeigen jedoch mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten. Sie unterscheiden sich sehr in ihrem Aussehen, ihrem Temperament und ihren Fähigkeiten. Jedes Kind wird ganz individuelle Züge und Charaktereigenschaften haben, die es von seinen Eltern geerbt hat.
Es mag seiner Mutter, seinem Vater, einem Geschwisterkind, einer Grossmutter oder einem Grossvater ähneln. Kinder mit Down Syndrom bzw. Trisomie 21 können leicht zu führen oder eigenwillig sein. Manche mögen Musik, während andere daran überhaupt kein Interesse zeigen. Manche mögen energiegeladen, andere wenig aktive sein. Alle sind in gewissem Masse geistig behindert, manche mehr, manche weniger. Jeder von ihnen ist jedoch eine einzigartige Persönlichkeit.
Als Syndrom bezeichnet man im allgemeinen ein Krankheitsbild, das man anhand von mehreren auftretenden Merkmalen erkennen kann. Ein angeborenes Syndrom wie das Down-Syndrom ist schon bei der Geburt vorhanden.
Bis 1866 scheint das Down-Syndrom nicht als eigenständiges Syndrom erkannt worden zu sein. Der englische Arzt John Langdon Down (1828-1896) fasste als erster die charakteristischen Merkmale zusammen. Ihm war jedoch die Ursache des Zustandes unbekannt. Erst 1959 zeigen Lejeune und seine Mitarbeiter in Paris, dass Menschen mit Down Syndrom ein zusätzliches Chromosom besitzen.
Alle Kinder mit Down Syndrom haben das Chromosom 21 dreimal (daher Trisomie 21). Aber je nachdem, ob nur ein Teil vom Chromosom 21 oder das gesamte Chromosom zusätzlich vorhanden ist und ob die verantwortlichen Gene in jeder Zelle zu oft vorkommen, unterscheidet man drei Formen des Down-Syndroms:
- die freie Trisomie 21 (Häufigkeit 95 %)
- die Translokationstrisomie 21 (Häufigkeit 4 %)
- die Mosaik Trisomie 21 (Häufigkeit 1 %)
Menschen mit Down-Syndrom wurden früher als mongoloid bezeichnet. Da diese Bezeichnung rassisch diskriminierend und von häufig negativen Vorurteilen begleitet wird, ist sie unzeitgemäß. Wir benutzen heute den Begriff Down-Syndrom oder auch Trisomie 21.
Kinder mit Down-Syndrom sind in erster Linie Kinder. Die Tatsache, dass sie Trisomie 21 haben, ist erst in zweiter Linie wichtig !
Kinder mit Down-Syndrom haben die gleichen Bedürfnisse wie alle Kinder. Sie möchten in ihrer Familie geborgen sein, die Umwelt entdecken, spielen, lernen, lachen, Beziehungen zu Gleichaltrigen aufbauen und immer selbständiger werden. Es ist besonders wichtig, einen Rahmen zu schaffen, indem das Kind möglichst normal aufwachsen und sich entwickeln kann.